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Rechtzeitig loslassen – und Kontinuität wahren
26.01.2022

Mit 20 Jahren und viel Idealismus gründete Urs Felber 1984 ein IT-Unternehmen. Jetzt übergibt er sein Lebenswerk einem neuen Führungsteam. Das Beispiel zeigt, wie eine erfolgreiche Nachfolgeregelung durch ein Management-Buyout gelingt.

Ein Unternehmen aufzubauen und zu führen, bedeutet, Herzblut zu investieren, Visionen zu leben und Ausdauer zu haben. Oft über Jahrzehnte hinweg. Da will die Nachfolge gut geplant sein. Und das hat Urs Felber, Mitgründer der a&f systems ag, getan. «Schon 2014, mit 50 Jahren, habe ich darüber nachgedacht, wie es einmal weitergehen soll», sagt er. «Ich wollte nicht weitermachen, bis man mich mit den Füssen voran aus der Firma trägt.»

Von der Garage in die grossen Verlagshäuser

Die Erfolgsgeschichte von a&f begann 1984 in einer bunt bemalten Kellergarage in Surseee (LU). Das junge Unternehmen spezialisierte sich zunächst auf EDV-Kurse sowie den Verkauf und die Reparatur von Apple-Geräten. «Die Anfänge waren bescheiden», erinnert sich Urs Felber. «Unser erstes Verkaufsziel war ein Gerät pro Monat.» Bereits 1988 wurde a&f dann zum ersten offiziellen Apple-Center in der Zentralschweiz.

«Mit den Jahren haben wir uns immer wieder neu erfunden», erzählt Urs Felber. Mittlerweile ist das Unternehmen mit 60 Mitarbeitenden führend auf dem deutschen und dem Schweizer Markt, wenn es um innovative Technologien rund um die Herstellung von Publikationen geht. Das Multichannel-Publishing, das zugleich Print, digitale Medien und Social Media bedient, ist dabei ein wichtiges Standbein.

Vorausschauende, langfristige Planung

Fällt dem Gründer bei dieser Unternehmensgeschichte das Loslassen nicht schwer? «Ein bisschen», gibt Urs Felber zu. «Das Unternehmen ist für mich neben meinen beiden Töchtern wie ein drittes Kind, mit dem ich durch alle Höhen und Tiefen gegangen bin.»

«Das Risiko ist vertretbar, der finanzielle Aufwand zu verkraften.»
Philippe Lindegger


Um seinen Mitarbeitenden und der Kundschaft Kontinuität zu garantieren, hat er sich dafür entschieden, sein Lebenswerk an nachrückende Führungskräfte aus dem Unternehmen zu übergeben. So kauften 2017 die Mitarbeiter Philippe Lindegger, Stefan Schärer und Serge Dillier einen ersten Teil der Unternehmensaktien, insgesamt 45 Prozent. Dazu nahmen sie bei Valiant ein Darlehen auf.

Vertraglich wurde festgelegt, dass Urs Felber bis Ende 2020 CEO bleiben würde und dass die drei Nachfolger 2024 das verbleibende Aktienpaket kaufen werden. «Durch diese langfristige Planung konnte sich unsere neue Geschäftsleitung, zu der auch der langjährige Finanzchef Thomas Portmann gehört, einspielen», sagt der neue CEO Philippe Lindegger. «Und die Lösung stellt für alle ein vertretbares Risiko mit einem verkraftbaren finanziellen Aufwand dar – auch weil Valiant uns bei dem Darlehen sehr attraktive Konditionen angeboten hat.»

2024 wird sich der Firmengründer Urs Felber auch aus dem Verwaltungsrat zurückziehen.
2024 wird sich der Firmengründer Urs Felber (rechts) auch aus dem Verwaltungsrat zurückziehen.


Bis alle Verträge unter Dach und Fach waren, gab es viel zu überlegen und zu diskutieren. «Ein Management-Buyout ist in vielen Aspekten herausfordernd», weiss Valiant Kundenberaterin Lahra Müller. «Noch dazu, wenn es sich wie hier um eine Minderheitsbeteiligung handelt und der Unternehmensgründer noch einige Jahre die Aktienmehrheit besitzt.»

Sie betreut a&f bei den nächsten Schritten und tauscht sich regelmässig mit Urs Felber und der neuen Geschäftsleitung aus. «Wie vorausschauend die Nachfolge hier geplant wurde – und wie transparent und partnerschaftlich alle Beteiligten kommunizieren: Das ist wirklich vorbildlich.»

Zum Titelbild: Valiant Kundenberaterin Lahra Müller begleitet die neuen Besitzer Stefan Schärer, Philippe Lindegger und Serge Dillier (von links) bis zur endgültigen Firmenübernahme im Jahr 2024.


Unternehmensnachfolge mit Valiant regeln

Ob Stabübergabe in der Familie, Management-Buyout oder externe Lösung: Der Prozess der Nachfolgeregelung gestaltet sich meist komplex und langwierig. Viele Fragen gilt es zu bedenken: Wie lassen sich die wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren des Unternehmens aufrechterhalten? Welche finanziellen, steuer- oder erbrechtlichen Aspekte müssen beachtet werden? Wann und wo mit der Käufersuche beginnen?

Unrealistische Preisvorstellungen, ein überholtes Geschäftsmodell oder eine veraltete Infrastruktur stellen beim Übergang viele Hürden dar. Besonders herausfordernd gestaltet sich die Lage bei einem hohen Substanzwert des Unternehmens. Dies kann für einen Verkauf hinderlich sein.

Umso wichtiger ist es, den Nachfolgeprozess frühzeitig zu starten. Für verschiedene Optionen offenzubleiben und nicht gleich die naheliegendste Lösung zu wählen. Umfassend zu planen – und dabei die Emotionen aller Beteiligten zu respektieren. Valiant begleitet Sie bei diesem Prozess: neutral, unabhängig und erfahren. Von der Initialisierung bis zur Umsetzung.

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